Am 10. März reiste der STV Kappel nach Zurzach, um das wohl wichtigste Spiel der Saison zu bestreiten. Die Direktbegegnung mit Verfolger Wolhusen würde entscheiden, welches Team in der letzten Runde aus eigener Kraft um den Aufstieg spielen wird. Leider sprach vor dem Spiel fast nichts für Kappel. Viele Stammkräfte waren verletzt, krank oder in den Ferien. Nachdem sich im Laufe der Saison eingespielte, starke Linien geformt hatten, musste s Eis an diesem Sonntag wegen dem Personalmangel mit zwei neuen, «zusammengewürfelten» Linien an den Start gehen. In der Vorbereitung auf die wichtige Schlussphase der Saison hatte man versucht, das Beste aus der schwierigen Lage zu machen. So konnte man mit A. Nick einen Ehemaligen dazu anwerben, den STV für den Saisonschlussspurt nochmals auf dem Feld zu unterstützen. Man war darauf vorbereitet, alles zu versuchen, um das Spiel für sich zu entscheiden.
STV Kappel UHC Wolhusen 3:4 (2:1/1:3)
Wolhusen startete mit drei kraftstrotzenden Linien ins Spiel. Für den ersten Einsatz stellte Kappel dieser motivierten, physisch starken Mannschaft Routinier Giger, Rookie Brack und den talentierten, jedoch gesundheitlich angeschlagenen Piffaretti entgegen. Kreideweiss und trotzdem flink gewann dieser das erste Bully und spielte zurück auf L. Brack. Der beförderte den Ball schnell weiter zu S. Giger, welcher seinen Gegenspieler gewandt ausspielte, auf der rechten Seite aufs Tor loszog und in der allerersten Spielminute für Kappel einnetzte. Eins zu Null! Auch wenn die Mannschaft angeschlagen war, zeigte Kappel schon beim allerersten Einsatz, dass man gekommen war, um zu gewinnen. Das Spiel war lanciert. Auf den frühen Erfolg folgte Schlag auf Schlag auch schon der erste Dämpfer für Kappel. Der in den letzten Trainings stark spielende und torgefährliche R. Freiburghaus fiel bei seinem ersten Einsatz schon verletzt aus. Nach einem unglücklichen Zweikampf musste er das Feld humpelnd verlassen. Der an diesem Tag einzige Ersatzspieler von Kappel, A. Büttiker, nahm seinen Platz ein. In der Folge zeigte sich, dass Wolhusen mit drei und Kappel nur mit zwei Linien spielen konnte. Die Wolhuser hatten längere Pausen zwischen ihren Einsätzen und wie es schien Energie ohne Ende. Doch auch Kappel liess nicht locker. Man schenkte den anrennenden Wolhusern nichts, spielte sich einzelne Chancen heraus und verteidigte den Vorsprung erbittert. Auch scheiterten die gefährlichen Wolhuser Angriffe mal um mal an Torwart Hellbach, der seine Mannschaft mit vielen Paraden im Spiel hielt. Bis etwa zur ersten Hälfte des ersten Spielabschnitts konnte Kappel in diesem packenden Spiel die Führung halten. Dann musste ein Kappeler Verteidiger den schnellen Wolhusern ein ganz klein wenig Platz lassen, doch dies reichte schon, um einen Schuss abzufeuern, den auch Torhüter Hellbach passieren lassen musste. Der Ausgleich war Tatsache. Nach dem 1 zu 1 ging das Spiel so schnell und taktisch weiter wie zuvor. Kurz vor Schluss der ersten Spielhälfte profitierte Rückkehrer Nick dann von einem der wenigen Wolhuser Fehlern. Kappel konnte sich tief in der Wolhuser Spielfeldhälfte den Ball erkämpfen. Nick fackelte nicht lange und erzielte aus spitzem Winkel die erneute Führung für Kappel. Bald darauf folgte der Pausenpfiff. Auch die zweite Hälfte war hart umkämpft, jeder Kappeler Spieler ging ans Limit. Den erneuten Ausgleich von Wolhusen konnte J. Lisser beantworten, der einen schlauen Pass von A. Nick verwertete. Danach war mehrheitlich Wolhusen das spielbestimmende Team. Kappel verteidigte mit allen verbliebenen Kräften, konnte den dritten Ausgleich jedoch nicht verhindern. Drei Minuten vor Schluss wurde das Kappeler Horrorszenario Wirklichkeit. A. Büttiker, der das ganze spiel über eine bombenstarke Leistung geliefert hatte, wurde in der Defensive von einem Wolhuser gefoult. Nachdem der Wolhuser Stürmer sich mit diesem mehr als fragwürdigen Stossen von seinem Verteidiger gelöst hatte, knallte er einen starken Schuss ins weite hohe Eck. Wolhusen ging in Führung. Kappel wechselte unverzüglich auf vier Feldspieler. In Überzahl konnte man sich mehrmals vor dem Wolhuser Tor aufbauen und einige Male aus guter Position abschliessen. Das rettende 4 zu 4 verfehlte man jedoch knapp. Nach einer bärenstarken Teamleistung verlor Kappel um Haaresbreite.
Matchtelegramm: 1:0 S. Giger (L Brack), 1:1 Wolhusen, 2:1 A. Nick (A. Büttiker), 2:2 Wolhusen, 3:2 J. Lisser, (A. Nick), 3:3 Wolhusen, 4:3 Wolhusen
STV Kappel vs. UHC Kleindöttingen 8:4 (5:3/3:1)
Nach der harten Niederlage gegen Wolhusen nahm sich Kappel die erste Hälfte des anschliessenden Spiels Zeit, um die Frustration abzuschütteln, durchzuschnaufen und sich zu regenerieren. Dann startete schon die Vorbereitung auf den nächsten Match. Ein Sieg musste her, um die Aufstiegshoffnungen am Leben zu erhalten. Kleindöttingen war glücklicherweise weniger torgefährlich unterwegs als der Gegner des vorherigen Matchs. Ausserdem fühlte sich R. Freiburghaus wieder fit genug, um mitmischen zu können. So erwischte Kappel den besseren Start ins Spiel als Kleindöttingen und schoss die ersten fünf Tore der Partie. Die Linie um die ehemalig gemeinsamen Junioren Freiburghaus, Lisser und Nick schossenbmit schönen Kombinationen die ersten drei Tore. Danach stellte M. Piffaretti seine Spielmacherqualitäten unter Beweis und bereitete das vier zu null durch S. Giger vor. Kappel hatte es definitiv geschafft, das Wolhuser Spiel aus dem Gedächtnis zu verdrängen und sich in einen Lauf zu spielen. Der Kappeler Vorsprung vergrösserte sich auf fünf Längen, als ein Kleindöttinger rückwärts in den bereit stehenden S. Giger rannte und beide zu Boden gingen. Während Giger ungewollt mit seinem Gegenspieler kuschelte, schnappten sich seine Linienkameraden Brack und Piffaretti den Ball und konnten ungestört aufs Kleindöttinger Tor zustürmen. L. Brack übernahm am Ende die Verantwortung und schoss das fünfte Tor für Kappel. In der Folge kam Kleindöttingen besser ins Spiel. Dank kleineren Kappeler Unsicherheiten kamen sie im Laufe der ersten Halbzeit noch auf drei Tore an Kappel heran. Man bemerkte die Kappeler Erschöpfung. Einige wichtige Saves von Hellbach verhinderten jedoch, dass Kleindöttingen endgültig zurück ins Spiel fand. In der Pause nahm sich Kappel primär vor, die Spielfreude nicht zu verlieren und weiterzumachen wie anfangs der ersten Halbzeit. Nach der Pause zeigte sich Kappel wieder spielbestimmend, jedoch nicht so torgefährlich wie noch vor dem Pau-sentee. Dies lag wohl auch daran, dass Kappel lieber einmal mehr den sicheren Pass suchte, als nach einem Ballgewinn Hals über Kopf nach vorne zu stürmen – eine weise taktische Entscheidung. Dank dem Vorsprung aus der ersten Halbzeit war man in der Position, das Spiel verwalten zu können. So musste man wenig Risiko eingehen. Wenn es dann trotzdem mal brenzlig wurde, war Hellbach zur Stelle. Nach zwei weiteren Toren von R. Freiburghaus war die Kappeler Situation dann recht komfortabel. Kleindöttingen konnte noch einmal ein Tor erzielen, bevor sie dann auf vier Feldspieler wechselten. Auch diese Situation konnte Kappel geschickt herunterspielen. Den anstürmenden Kleindöttingern erlaubte man wenig Ballbesitz, in dem man geschickte Pässe nach hinten suchte. S. Giger setzte dann den Schlussstrich unter das Spiel, indem er zwischen eine Vielzahl an Beinen und Stöcken eine Lücke fand und den Ball flach von der Spielfeldmitte ins leere Tor beförderte. Das Spiel war gewonnen und die Aufstieghoffungen intakt.
Matchtelegramm: 1:0 J. Lisser, 2:0 A. Nick (R. Freiburghaus), 3:0 A. Nick (J. Lisser), 4:0 S. Giger (M. Piffaretti), 5:0 L. Brack (M. Piffaretti), 5:1 Kleindöttingen, 5:2 Kleindöttingen, 5:3 Kleindöttingen, 6:3 R. Freiburghaus (J. Lisser), 7:3 R. Freiburghaus, 7:4 Kleindöt-tingen, 8:4 S. Giger (M. Piffaretti)
Aufstellung vs. Wolhusen
Tor: N. Hellbach
Linie 1: S. Giger, L. Brack, M. Piffaretti Linie 2: J. Lisser, A. Nick, A. Büttiker Ersatz: J. Wyss Verletzt: R. Freiburghaus, N. Ulrich (Coach)
Aufstellung vs. Kleindöttingen
Tor: N. Hellbach Linie 1: S. Giger, L. Brack, M. Piffaretti Linie 2: J. Lisser, A. Nick, R. Freiburghaus Ersatz: J. Wyss, A. Büttiker Verletzt: N. Ulrich (Coach) Abwesend: M. Riechsteiner (Reise), T. Schenker, L. Aerni (Militär), A. Riechsteiner (Ferien), B. Nardo (krank)
Fazit:
Wenn man am Nachmittag des 07.04. an die letzte Runde anreisen wird, wird man schon wissen, ob noch Chancen auf den Aufstieg bestehen: Verliert das am Morgen spielende Wolhusen einen Match, steigt Kappel mit zwei Siegen auf. Gewinnt Wolhusen beide Spiele, kann Kappel nicht mehr aufsteigen. Trotz der knappen Niederlage hat Kappel ein grossartiges Spiel abgeliefert. Viele Ausfälle vor und während dem Spiel sorgten für eine schwierige Ausgangslage. Dennoch hat man auf dem Platz alles gegeben und den formstarken Wolhusern alles abverlangt. Unabhängig von der Ausgangslage soll an der letzten Runde die Freude am Spiel im Vordergrund stehen und – sollte Wolhusen die Tür einen Spalt breit offenlassen, wird Kappel alles daransetzen, die Chance zu nutzen.