Nur wenige Wochen nach Saisonende stand der STV bereits wieder im «Matchmodus» in der Halle: im ersten Cup Spiel der Saison wurde man an diesem Sonntagabend in Trimbach erwartet. Noch immer hatte man den Verletzungs- und Krankheitsfluch nicht ganz abgeschüttelt, der s Eis am Ende der vergangenen Saison heimgesucht hatte. Nur sieben Feldspieler und Torhüter Wyss konnten auf dem Matchblatt notiert werden, für ein 60-minütiges Cupspiel war das eher knapp. Trotzdem war man «heiss» darauf, Trimbach zu zeigen, wer unihockeytechnisch in der Agglomeration Olten das Sagen hat.
STV Kappel vs. UHC Tigers Härkingen Trimbach 10:8 (2:1/5:5/3:2)
Zu Spielbeginn konnte Kappel mit guten Ballbesitzphasen Sicherheit gewinnen. Die grossen Chancen liessen jedoch noch auf sich warten. Im Laufe des Drittels kamen die Tigers zunehmend besser ins Spiel und nun gelang es auch ihnen über längere Phasen den Ball laufen zu lassen. So dem Ball nachzulaufen war für die nur sieben kappeler Spieler ein anstrengendes Unterfangen. Einige male wurde Torhüter Wyss gefordert, meisterte seine Aufgaben aber jedes Mal mit Bravour. Nach elf gespielten Minuten war dann aber auch Wyss machtlos, als sich einer der Tigers vors Kappeler Tor durchkämpfte und allein zum Führungstor einschieben konnte. Nach weiteren fünf Spielminuten konnte Kappel durch einen Doppelschlag das Spiel wieder drehen. Erst verwertete A. Riechsteiner einen Abpraller von Kollege Lisser und wenig später schoss Giger das Führungstor mit einem stilvollen Drehschuss. Zu Beginn des zweiten Drittels konnte Kappel seine Führung ausbauen. Lisser bewies, dass er nicht nur Abpraller erzwingen, sondern auch selbst solche verwerten konnte. Wieder dauerte es nicht lange bis zum nächsten Kappeler Torerfolg. M. Riechsteiner hatte wohl Angst, in der neuen mannschaftsinternen Torstatistik zurückzufallen und traf ohne Assist nach einem seiner Berüchtigten Laufwegen an der Mittellinie. Etwa zu Spielmitte meldeten sich dann die Tigers zurück. Nach einem Freischlag war die Kappeler Defensive nicht auf die geschickte Variante der Tigers gefasst, das Tor zum 4 zu 2 war das Resultat. Doch nicht alles sollte den Tigers gelingen in diesem Spiel. Kurz nach ihrem blockte eitner der Tigers einen scharfen Pass von Lisser, der den Ball von hinter dem gegnerischen Tor in den Slot befördern wollte. Vom Block des Verteidigers prallte der Schuss jedoch fürs Heimteam unglücklich ab und landete im Tor der Tigers: Eigentor. Dies versetzte die Kappeler anscheinend wieder in Torlaune. M. Riechsteiner traf erst per Penalty und dann nach einem Bilderbuch-Querpass von Lisser. Am Ende des Drittels merkte man dann, dass Kappel nur wenige Wechselspieler auf der Bank hatte und die Energievorräte langsam zur Neige gingen. So kam es, dass Trimbach mit drei Toren in kurzer Zeit das Spiel nochmals spannender gestalten konnte, als den Kappelern lieb war. Bei allen drei Gegentoren merkte man, dass der Kopf und die Beine der Kappeler nicht mehr so frisch waren. Die Pause vor dem letzten Spielabschnitt hatte Kappel gutgetan. Die Gebrüder Riechsteiner konnten kurz nach Wiederanpfiff das nächste Tor für Kappel erzielen. Beim Tor zum 9 zu 6 bewiesen Giger und Ulrich dann Gewieftheit. Bei einer Rochade täuschten die beiden eine Ballübergabe nur an, Ulrich behielt den Ball und sein flacher Schuss fand den Weg ins Tor. Erneut konnten die Tigers Kappel ermüden und etwa zehn Minuten vor Schluss auf ein Tor herankommen. Kappel war daher sicher froh, als die Tigers sechs Minuten vor Schluss durch eine Zweiminutenstrafe ausgebremst wurden. Kurz nach Ablauf dieser Strafe traf M. Riechsteiner nun schon zum vierten Mal in dieser Partie. Auch dass vier gegen drei Spiel einige Minuten vor Schluss überstand Kappel trotz eines Lattenkrachers der Tigers unbeschadet und so konnte s Eis nach einer spannenden aber auch anstrengenden Partie einen Sieg davontragen.
Matchtelegramm: 0:1 Tigers, 1:1 A. Riechsteiner (J. Lisser), 2:1 S. Giger (N. Ulrich), 3:1 J. Lisser (M. Riechsteiner), 4:1 M. Riechsteiner, 4:2 Tigers, 5:2 J. Lisser, 6:2 M. Riechsteiner, 6:3 Tigers, 7:3 M. Riechsteiner (J. Lisser), 7:4 Tigers, 7:5 Tigers, 7: 6 Tigers, 8:6 M. Riechsteiner (A. Riechsteiner), 9:6 N. Ulrich, 9:7 Tigers, 9:8 Tigers, 10:8 M. Riechsteiner (J. Lisser) Aufstellung: Tor: J. Wyss Linie 1: M. Riechsteiner, A. Riechsteiner, J. Lisser Linie 2: S. Giger, N. Ulrich, L. Brack Ersatz: A. Büttiker, N. Hellbach (Coach) Abwesend: L. Aerni (verletzt), B. Nardo (krank), R. Freiburghaus, S. Bitterli (privat), T. Schenker (Militär)
Fazit:
Während dem Spiel war der «Fachkräftemangel» beim Eis deutlich spürbar. So war man dem Gegner anfangs der Drittel jeweils überlegen und konnte davonziehen, gegen Drittelende schrumpfte der Vorsprung dann wieder. Trotzdem konnte man dem Publikum tolle Abschlüsse, Pässe, Kombinationen und Tore zeigen. So war die Freude auf der Spielerbank, dem Feld und auf der Tribüne spürbar. Diesen Schwung gilt es mitzunehmen für kommende Cupspiele und das Sommertraining. Wenn dann noch die Verletzten, Kranken und Militärdienstleistenden zurückkehren, kann man sich gewiss auf weitere Erfolge freuen.