Matchbericht 15.06.23: Cup Spiel STV Kappel – SV Waldenburg Eagles
Nachdem man in der ersten Cup-Runde Deitingen besiegen konnte, traf sich der STV für Runde 2, den 64.-Final, in Waldenburg. Erneut gegen einen Gegner aus der vierten Liga antretend, wollte man alles daransetzen, eine weitere Runde des Cups zu überstehen.
STV Kappel vs. SV Waldenburg Eagles 15:16 n.V. (9:5/2:3/4:7/0:1)
Kappel brauchte einen Moment, um sich an den Gegner und dessen Spielweise zu gewöhnen. Diese Angewöhnungszeit bezahlte man leider gleich mit zwei Gegentoren in der Startphase. Man könnte allerdings behaupten, der Preis habe sich gelohnt, denn es gelang Kappel aus den Anfangsminuten die richtigen Lehren zu ziehen und nach den ersten zwei Gegentoren gleich 5-mal in Folge zu «topfen». Im Anschluss meldete sich Waldenburg mit einem für einmal nicht geblockten Weitschuss zurück, den auch Goalie Hellbach passieren lassen musste. Umso erfreulicher war es, als dann Rookie Nardo sein erstes Tor im Weiss-Blauen Trikot verbuchen konnte. Obwohl er den Ball wohl nicht wie gewünscht getroffen hatte, rollte dieser im nahen Eck ungehindert ins Tor und düpierte damit den Waldenburger Torhüter. Das Ende des ersten Drittels gestaltete sich recht chaotisch, keinem Team gelang es mehr, lange Ballbesitzphasen herauszuspielen und im Gewimmel gab es Tore hüben wie drüben. Erwähnenswert ist das 7:3 durch L. Aerni, der dank zwei vorherigen Toren bereits im ersten Drittel einen «Hattrick» feiern konnte. Dank der starken vorhergehenden Phase konnte Kappel trotz chaotischer Schlussphase mit einer 9-zu-5-Führung in die Pause gehen.
Das zweite Drittel begann aus Kappeler Sicht erfreulicher als das erste und das Gespann Lisser – R. Riechsteiner konnte die Kappeler Führung weiter ausbauen. Damit schlug das Duo «Liss-steiner» bereits zum vierten Mal in diesem Spiel zu. Im Verlauf des Drittels nahm nicht etwa die Dominanz Kappels ab, wohl aber dessen Effizienz vor dem Waldenburger Tor. Mal um Mal spielte man sich hochkarätige Chancen heraus, Mal um Mal verschoss man. Die Ausnahme, die die Regel bestätigt, bildete ein Tor herausgespielt von den Gebrüder Riechsteiner. Waldenburg gelang es indessen, durch Nadelstiche auf 11 zu 8 zu verkürzen.
Für das letzte Drittel nahm man sich fest vor, die Tormaschinerie wieder anlaufen zu lassen. Dieses Ziel gelang leider nicht wie gewünscht. Als Waldenburg die Hypothek aus den vorherigen Dritteln auf zwei Tore verkürzen konnte, schob Kappel vorübergehend auf zwei Linien. Es gelang, den Dreitorevorsprung wiederherzustellen. Die daraufhin wieder zum Zuge gekommene dritte Linie dankte das in sie gesetzte Vertrauen mit zwei Toren. Erfolgreich waren R. Freiburghaus und Rookie Büttiker, der seinem Kollegen Nardo in nichts nachstehen wollte und seinerseits sein erstes Tor für die erste Mannschaft erzielte. Leider kehrte die Dominanz von Kappel trotz dieser Lichtblicke nicht mehr zurück. Je länger das Spiel andauerte, desto mehr wendete sich das Blatt zugunsten von Waldenburg. Während Kappel immer weniger Aktionen zu gelingen schienen, nahm Waldenburg Fahrt auf. Der kappeler Vorsprung schmolz dahin wie eine Glace in der Sonne, bis die erste Mannschaft dann wenige Minuten vor Spielende sogar mit dem 14:15 einen Rückstand hinnehmen musste. Es blieb nichts anderes mehr übrig als aufs Ganze zu gehen und den Torhüter durch einen vierten Feldspieler zu ersetzen. M. Riechsteiner gelang es, Kappel in die Verlängerung zu retten.
Doch auch in der Verlängerung fand Kappel nicht zu seiner Form zurück, die Zuteilung in der Verteidigung war abermals fehlerhaft, ein Waldenburger Stürmer tankte sich durch die Kappeler Abwehr und erzielte in der erst wenigen Minuten alten Verlängerung den Siegestreffer. Die Enttäuschung war dem «Eis» ins Gesicht geschrieben.
Matchtelegramm:
0:1 Waldenburg, 0:2 Waldenburg, 1:2 L. Aerni (N. Ulrich), 2:2 J. Lisser (M. Riechsteiner), 3:2 A. Riechsteiner (???), 4:2 L. Aerni, 5:2 M. Riechsteiner (J. Lisser), 5:3 Waldenburg, 6:3 B. Nardo, 7:3 L. Aerni (S. Giger), 8:3 M. Riechsteiner (J. Lisser), 8:4 Waldenburg, 9:4 M. Riechstseiner (J. Lisser), 9:5 Waldenburg, 10:5 J. Lisser (M. Riechsteiner), 10:6 Waldenburg, 11:6 A. Riechsteiner (M. Riechsteiner), 11:7 Waldenburg, 11:8 Waldenburg, 11:9 Waldenburg, 12:9 A. Riechsteiner, 12:10 Waldenburg, 13:10 A. Büttiker, (M. Nick), 14:10 R. Freiburghaus (B. Nardo), 14:11 Waldenburg, 14:12 Waldenburg, 14:13 Waldenburg, 14:14 Waldenburg, 14:15 Waldenburg, 15:15 M. Riechsteiner, 15:16 Waldenburg
Aufstellung:
Tor: N. Hellbach (1. Drittel, 3. Drittel), J. Wyss (2. Drittel)
Linie 1: L. Aerni, N. Ulrich, S. Giger
Linie 2: M. Riechsteiner, A. Riechsteiner, J. Lisser
Linie 3: R. Freiburghaus, A. Nick, B. Nardo, A. Büttiker
Ersatz: T. Schenker
Abwesend: M. Piffaretti, T. Lisser, L. Brack (alle privat)
Fazit:
Nach einem harten Kampf musste Kappel eine bittere Niederlage einstecken. Obwohl man mehrmals mit 5 Toren in Führung lag, ist das Cup-Abenteuer für «s Eis» nun zu Ende. Manch ein Spieler wird wehmütig ans zweite Drittel zurückdenken, als man es auf Grund von mangelnder Effizienz verpasst hatte, den «Sack zuzumachen.» Trotz allem konnte man während diesen zwei spannenden Cupspielen wertvolle Erfahrungen sammeln, von denen während der weiteren Saisonvorbereitungen sicherlich profitiert werden kann. In beiden Spielen hatte man das Geschehen über weite Strecken im Griff, konnte Neues ausprobieren und auf Funktionierendes von letzter Saison zurückgreifen. Wenn auch für den Moment eine Niederlage zu verkraften ist, so darf man doch mit einem Come-Back rechnen, denn die Saison hat gerade erst begonnen.
Autor: Nils Hellbach