Die Weihnachtsbäume sind aus den Häusern verschwunden, das neue Jahr angewünscht – und in der Turnhalle rollt der gelochte Ball wieder. In der Gruppe 5 der dritten Liga Kleinfeld ist die Ausgangslage so eng wie eh und je. Der STV Kappel konnte sich seit Spieltag 1 an der Tabellenspitze halten und die Ansprüche der Mannschaft an die eigenen Leistungen sind hoch. Nur eine Mannschaft pro Gruppe kann Germanys next… äh.. Aufsteiger in die zweite Liga werden.
STV Kappel vs Red Taurus Wislikofen 10:5 (5:0/5:5)
Im allerletzten Gruppenspiel der Hinrunde mass sich s Eis mit dem Gruppenletzten aus Wislikofen. Für Kappel war es ein Fernduell gegen die anderen Anwerter auf die Tabellenspitze. Einen Ausrutscher durfte man sich nicht erlauben. Aus den guten Trainings, die man im neuen Jahr bereits absolviert hatte, nahm man Schwung und Selbstvertrauen mit ins erste Spiel des Jahres. Am Anfang des Spieles konnte man die 8 Tabellenplätze klar spüren, die diese zwei Teams trennte. Kappel hatte das Spiel unter Kontrolle und konnte sich gefährliche Aktionen erspielen. Vor allem die ersten zwei Linien powerten unermüdlich gegen die Wislikofer Defensive an. Aber auch die dritte Linien, wo das Duo Freiburghaus – Büttiker von Doppleinsätzen aus den ersten zwei Linien unterstütz wurde, zeigte einen sehenswerten Auftritt. In den wenigen brenzligen Situationen war Torwart Hellbach zur Stelle. So konnte Kappel Tor um Tor davonziehen. Sehenswert war vor allem der Treffer von L. Aerni, der den Ball nach einer schönen Einzelaktion gnadenlos ins linke hohe Eck pfefferte. Nach einer dominierten ersten Halbzeit, in der man kein einziges Gegentor einstecken musste, konnte Kappel mit 5 Toren Vorsprung in den Pausentee.
In der zweiten Halbzeit setzte M. Piffaretti mit dem sechsten Tor ein Zeichen, dass man da weitermachen wollte, wo man vor dem Pausenpfiff aufgehört hatte. Neu im Kappeler Spiel war Torhüter Wyss, der einen starken Auftritt zeigte. Nach einer glänzenden Parade gegen einen starken wislikofer Schlagschuss landete der Ball im Niemandsland ein paar Meter vor dem Kappeler Tor. Leider erreichte ihn zuerst ein Wislikofer und beim folgenden Nachschuss war auch Wyss chancenlos. In der Folge gestalteten sich die Wislikofer Nadelstiche im zunehmend gefährlicher, zuweilen wuchsen sie sogar zu ausgeglichenen Spielphasen an, auch weil Kappel ein bisschen nachliess. Dank des grosszügigen Vorsprungs aus der ersten Halbzeit wurde es jedoch nie gefährlich und am Ende konnte Kappel einen ungefährdeten Sieg mit 5 Toren Vorsprung einfahren. Den Schlusspunkt dazu setzte ein entfesselter N. Ulrich, der in diesem Spiel 4 Tore und 2 Assists beigesteuert hatte.
Matchtelegramm:
1:0 S. Giger, 2:0 N. Ulrich, 3:0 L. Aerni (R. Freiburghaus), 4:0 N. Ulrich, 5:0 R. Freiburghaus, N. Ulrich, 6:0 M. Piffaretti (N. Ulrich), 6:1 Wislikofen, 6:2 Wislikofen, 7:2 S. Giger (L. Brack), 7:3 Wislikofen, 8:2 R. Freiburghaus (M. Piffaretti), 9:3 R. Freiburghaus (N. Ulrich) 9:4 Wislikofen, 9:5 Wislikofen, 10:5 N. Ulrich (R. Freiburghaus)
STV Kappel vs. UHC Bulldogs Ehrendingen 4:4 (1:2/3:2)
Mit Ehrendingen stand ein Gegner auf dem Programm, der dem Eis aus der vergangenen Saison bekannt war, der jedoch bei der Kappeler Mannschaft wohl keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen würde. Ehrendingen war bekannt für ihre unangenehme Spielweise, die nebst dem Unihockeystock auch viel Ellenbogen-, Knie- und Schultereinsätze beinhaltete.
Diese Vermutungen bewahrheiteten sich. Kappel hatte in den ersten Spielminuten viel Mühe damit, mit der Ehrendingner Aufsässigkeit zurechtzukommen. Die Gegner gewährten den Kappelern keine ruhige Sekunde auf dem Feld, und mehr als einmal fand sich ein Kappeler Stürmer nach einem Zweikampf unversehens auf dem Boden wieder. So harzte die Kappeler Tormaschinerie. Der Gegner hatte dieses Problem nicht. Nach einigen vereitelten Ehrendingern Angriffen passierte ein Schuss aus guter Position Goalie Hellbach und Kappel fand sich im Rückstand wieder. Im Laufe der Partie gewöhne man sich je länger je mehr an den unliebsamen Gegner. Trotz einiger blauen Flecken fand Kappel besser ins Spiel. Die Torchancen liessen jedoch auf sich warten. So kam es, das Ehrendingen ihren Vorsprung noch vergrössern konnten. Am Ende einer physisch und resultatmässig ungemütlichen Halbzeit gelang es M. Piffaretti nach einem Pass ovn R. Frreiburghaus, endlich den ersehnten Anschlusstreffer zu erzielen. Trotzdem ging man frustriert in die Pause. Dort fand Coach Ulrich die richtigen Worte, um Kappel nach vorne schauen zu lassen. Nicht mir Racheaktionen, sondern mit Toren wollte man Ehrendingen bestrafen.
Nach der Pause ging das Spiel nicht idyllischer weiter als bisher. In diesem rauen Kampf gelang es einem Ehrendinger Stürmer, der wackeren Kappeler Defensive zu entwischen. L. Aerni entschied sich, die Notbremse zu ziehen, mit einem Stockschlag von hinten in letzter Sekunde. Dem Zorro-Move beim nachfolgenden Penalty war Hellbach leider nicht gewachsen. Wieder war Kappel im doppelten Rückstand, wieder konnte M. Piffaretti reagieren. Nach weiteren zehn Minuten des Kampfes und einem oskarreifen Fall eines Ehrendinger Spielers musste Kappel gar in Unterzahl agieren. Die Bulldogs konnten erneut davonziehen. Freiburghaus war damit nicht einverstanden und schoss den dritten Kappeler Anschlusstreffer in diesem Spiel. Mit einer Niederlage würde sich Kappel nicht zufrieden geben, zu hoch sind die Ambitionen in dieser Saison. Das 4 gegen 3 bewies sich erneut als gefährliche Waffe im Aufstiegskampf. L. Aerni glich das Spiel für Kappel nach Assist von S. Giger aus. Nun galt es für die Kappeler, als Mannschaft eine Entscheidung zu fällen. Mit 3 gegen 3 weiterspielen und das Unentschieden beschützen, oder auf Risiko zu spielen und im 4 gegen drei den Sieg zu suchen. So oder so galt es noch etwa 5 Minuten zu spielen. Das Team entschied sich, den einen Punkt unbedingt mitnehmen zu wollen und nicht mehr in Überzahl agieren zu wollen. Die gewählte Taktik ging auf und nach einem harten, teils schmerzhaften Match konnte man den einen wertvollen Punkt für Kappel nach Hause bringen.
Matchtelegramm:
0:1 Ehrendingen, 0:2 Ehrendingen, 1:2 M. Piffaretti (R. Freiburghaus), 3:1 Bulldogs, 3:2 M. Piffaretti (N. Ulrich), 4:2 Ehrendingen, 4:3 R. Freiburghaus (L. Aerni), 4:4 L. Aerni (S. Giger)
Aufstellung:
Tor: N. Hellbach, J. Wyss
Linie 1: N. Ulrich, L. Aerni, M. Piffaretti
Linie 2: A. Riechsteiner, L. Brack, S. Giger
Linie 3: R Freiburghaus, A. Büttiker, Doppeleinsatz Linien 1 und 2
Ersatz: –
Abwesend: M. Riechsteiner (Reise), T. Schenker, J. Lisser (beide Militär), T. Schenker (privat)
Fazit:
Ein kämpferisches Kappel konnte aus zwei sehr unterschiedlichen Spielen 3 Punkte mitnehmen. Bis zum nächsten Spieltag am kommenden Wochenende wird man 126 Tage an der Tabellenspitze gestanden sein. Dort wird man alles daransetzen, dies weitere 4 Runden und insgesamt 70 Tage bis zum Saisonende am 7. April so zu belassen, um dann nächste Saison in der zweiten Liga mitmischen zu können. Dafür braucht es noch ein Stück harte Arbeit, aber im Kappeler Team ist man gewillt, diese zu leisten. Die Leistungen sind vielversprechend, dem Team zuzusehen macht Freude, genau so soll es weitergehen. Doch noch ist nichts entschieden.
«Come on boys!»