Nachdem man im letzten Cupspiel angesichts der Liga des gegnerischen Teams noch als Favorit ins Rennen um die nächste Cuprunde ging, stand nun mit Derendingen einem Vertreter aus der zweiten Liga gegenüber. Als Mannschaft wusste man aber, dass man sich davon gewiss nicht einschüchtern lassen muss. Im heimischen Bornblick wollte man dem Publikum also zeigen, dass man auch so einen Gegner schlagen kann.
STV Kappel vs. Unihockey Derendingen 10:12 (2:5/3:1/5:6)
Trotz Heimvorteil erwischte Derendingen den besseren Start in die Partie. Sie konnten den Ball in den ersten Minuten über weite Strecken in den eigenen Reihen halten und so Sicherheit gewinnen. Im Verlaufe des Drittels kam dann auch Kappel zu mehr Ballbesitz und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Derendingen war mit dem Ball eine starke Mannschaft und schaffte es, sich gute Chancen zu erspielen. Die Kappeler Mannen mussten ihr ganzes defensives Können aufwenden, um zu verteidigen. Das heisst aber mitnichten, dass man sich hinten reinstellte und den Gegner spielen liess. Im Gegenteil, auch Kappel kombinierte und passte sich gekonnt in die offensive Zone und erspielte sich vielversprechende Abschlüsse. In Punkto Effizienz hatte dann aber doch Derendingen wieder die Nase vorn, so dass sich Kappel null zu zwei im Rückstand wiederfand. Dann endlich gelang auch Kappel das erste Tor. Die Heimmannschaft zeigte ihren Willen und so folgten nach dem Anschlusstreffer weitere tolle Abschlüsse. Rückkehrer Aerni bewies, dass er trotz Militärdienst und Verletzung das Unihockeyspiel nicht verlernt hatte. Im Millimeterpech haute den Ball gleich zwei Mal an den Pfosten. Die Millimeter die Kappel fehlten, hatte Derendingen dann aber auf seiner Seite und konnte den Vorsprung auf 4 zu 1 ausbauen. Kappel machte nicht viele Fehler in der Defensive, doch diejenigen, die ihnen unterliefen, wurden vom Gegner gnadenlos bestraft. Dann war es Freiburghaus, der für Kappel wieder verkürzen konnte. Giger liess mit einem fuchsigen Pass nach einem Freischlag die Gegner ins Leere laufen so hatte Freiburghaus leichtes Spiel. Das Spiel wogte weiter hin und her. Wegen eines weiteren Gegentreffers musste Kappel dann mit einem 2 zu 5 Rückstand in die Pause gehen.
Nach der Pause konnte Derendingen das erste Bully gewinnen. Sogleich wechselten sie ihren Goalie aus und passten sich in Überzahl zwei Minuten lang an der Mittellinie den Ball hin und her. Die kappeler Defensive liess sich davon jedoch nicht beirren und verteidigten diszipliniert. Nach diesem kuriosen Start ins Drittel wechselten die Derendinger wieder auf drei gegen drei Spieler und der offene Kampf ging weiter. Mit dem Anschlusstreffer zum 3 zu 5 startete dann die kappeler Aufholjagd. In einem physisch geprägten Spiel – mehr als einmal flog jemand in hohem Bogen über die Bande – zeigten die Kappeler viel Kampfgeist. Beflügelt durch Sprechchöre und Anfeuerungsrufe durch das Heimpublikum schoss Lisser auf Pass von A. Riechsteiner dass vier zu fünf und Giger nach einem klasse Sprint das fünf zu fünf. Auch Goalie Wyss konnte sich auszeichnen und fischte fleissig alle Bälle, die sich auch nur in der Nähe seines Kastens befanden. Trotz der blauen Flecken, die das physische Spiel des Gegners bei den Kappeler hinterliesse, konnte man das Spiel also wieder ausgleichen. Unglücklichrweise konnte man den Ausgleich nicht in die Kabine mitnehmen. Ganz ohne Treffer blieb Derendingen in diesem Drittel dann doch nicht und schoss doch noch das fünf zu sechs aus kappeler Sicht.
In der letzten Drittelspause machte man sich auf einen harten Kampf gefasst. Das Spiel bisher hatte gezeigt, dass sich die Mannschaften ebenbürtig waren. Nun würde es eine Willensleistung werden. «S Eis» wollte den Zuschauenden zeigen, dass man den Sieg mehr wollte als der Gegner.
Prompt zeigte man eine grossartige Teamleistung. Jeder ging für jeden. Machte einer einen Fehlpass, grub ein anderer den Ball in der Ecke wieder aus. Verbiss sich einer in einen harten Zweikampf, kam ein anderer zu Hilfe und man gewann den Ball. Als Team konnte man sich so durch drei Tore in Folge mit der erstmaligen Führung in diesem Spiel belohnen. Leider sollte diese nicht lange dauern. Ohne dass der Gegner merklich besser spielte, gelang ihm trotzdem ein Tor. Und dann nochmal eins, und nochmal und nochmal, bis man mit 8 zu 5 wieder einem Rückstand nachrennen musste. 5 Minuten vor Spielende musste Schlussmann Wyss dann einem vierten Feldspieler weichen. Zwei Minuten vor Schluss entfachte Freiburghaus dann nochmals die kappeler Hoffnung. Nach einem Abpraller von M. Riechsteiner brachte er den Ball im zweiten Anlauf über die Linie. Ein Schuss ins leere kappeler Tor dämpfte diese Hoffnung dann jedoch wieder. Zum neuerlichen Ausgleich reichte es leider nicht mehr, aber immerhin konnte A. Riechsteiner nach einem Pass von Bruder M. Riechsteiner die Zuschauer nochmals begeistern und mit einem vortrefflichen Schuss in die hohe weite Ecke zum Endstand 9 zu 12 einnetzen.
Matchtelegramm:
0:1 Derendingen, 0:2 Derendingen, 1:2 M. Riechsteiner, 1:3 Derendingen, 4:1 Derendingen, 4:2 R. Freiburghaus (S. Giger), 5:2 Derendingen, 3:5 L. Aerni (B. Nardo), 4:5 A. Riechsteiner (J. Lisser), 5:5 S. Giger, 5:6 Derendingen, 6:6 R. Freiburghaus (L. Aerni), 7:6 J. Lisser, 8:6 M. Riechsteiner (J. Lisser), 8:7 Derendingen, 8:8 Derendingen, 8:9 Derendingen, 8:10 Derendingen, 9:10 R. Freiburghaus, 9:11 Derendingen, 9:12 Derendingen, 10:12 A. Riechsteiner (M. Riechsteiner)
Aufstellung:
Tor: J. Wyss
Linie 1: M. Riechsteiner, A. Riechsteiner, J. Lisser
Linie 2: S. Giger, L. Aerni, B. Nardo, R. Freiburghaus
Ersatz: S. Bitterli
Abwesend: N. Hellbach, L. Brack (verletzt), T. Schenker (Militär), A. Büttiker (privat)
Fazit:
Trotz der Niederlage kann Kappel das Cupabenteuer als gelungene Saisonvorbereitung betrachten. Nach einem kämpferischen Sieg über Härkingen – Trimbach trotz diverser Abwesenheiten lieferte man dem Zweitligisten Derendingen ein packendes Duell. Man konnte spielerisch überzeugen, schöne Tore erzielen und alles in allem dem Heimpublikum eine grossartige Show liefern. Auch der Auftritt als Team wusste zu gefallen. Bis zum nächsten Ernstkampf im September dauert es nun eine Weile. Kappel trainiert weiter und feilt an der Vorbereitung für die kommende Saison.